AIAT-Deutschland e.V.

Verein für

Fahrkultur und traditionelle Anspannung in der

Bundesrepublik Deutschland e.V.

Die deutsche Reiterliche Vereinigung hat in weniger als einem Jahr gleich fünf bedeutende Persönlichkeiten des großen Fahrsports verloren.

Enno Georg (87) starb am 5.Mai 2020, und im Dezember 2020 sind Ewald Meier (72) und Rudolf  Temporini (76) von uns gegangen. Am 23. März 2021 starb Bruno Kellinghusen (74) und am 7.April 2021 Felix Auracher (79).

Der Koordinator Fahren der FN, Fritz Otto-Erley, nannte es einen Schock für den ganzen Sport. Auch wenn nicht alle diese Verstorbenen der AIAT und dem Traditionsfahren nahestanden, die Fahr-Szene ist ja eher überschaubar – man kennt sich dennoch ein Leben lang, schätzt das Engagement und die Erfolge eines jeden und trauert mit ihren Familien.

Mögen sie in Frieden ruhen.

 


Bruno Kellinghusen 23.März 2021

 

war zu seiner aktiven Zeit vom Einspänner bis zum Vierspänner erfolgreich. Er siegte im Deutschen Fahr-Derby und nahm an diversen Welt- und Europameisterschaften der Vierspänner teil. 

 

Er war ein Perfektionist - Seine große Herausforderung war das Fahren eines Tandems oder auch eines Random Gespannes, denn die Fahrkunst erfordert in dieser Anspannung Können in höchstem Maße. 

 

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Bruno Kellinghusen als Landestrainer Fahren in Hamburg tätig, sowie als Richter und Parcourschef Fahren im Einsatz. Zudem war er – wie zuvor schon sein Vater – Mitglied der Landeskommission und des Präsidiums des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine Hamburg. 

Vier Jahre lang, von 1992 bis 1996, war er der Aktiven-Sprecher der Fahrer beim Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR). Außerdem betreute er die Zweispänner-Fahrer bei den Weltmeisterschaften 1995 in Poznan als Equipe-Chef und engagierte sich zudem im Arbeitskreis Ausrüstung für Reit- und Fahrsport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). 2007 wurde er von der FN mit dem Deutschen Reiterkreuz in Bronze ausgezeichnet. Als Landwirtschaftsmeister und Kaufmann bildete er in seinem eigenen Betrieb viele Pferdewirte aus und gründete in den 1980er Jahren zudem ein Unternehmen für Fahrsport-Ausrüstung.

Seit der Gründung der AIAT– Association Internationale d’Attelage de Tradition - im Jahr 2007 in Paris waren Bruno Kellinghusen und seine Frau Gertrud dieser Vereinigung besonders zugetan. Auch wenn seine große Passion dem „FEI Fahrsport“ galt, hat er ganz früh erkannt, wieviel mehr bei der AIAT das Kulturgut „Hippomobil“ eine Rolle spielt. 

So genoss er die Museumsbesuche und die Weiterbildung auf den Reisen Jahr für Jahr in ein anderes der 16 Mitgliedsländer der AIAT und damit verbunden den regen Austausch internationalen Wissens über der Fahrsport. Das kam seiner Liebe zum Detail sehr entgegen. 

Bruno Kellinghusen war ein beliebter und kompetenter Gesprächspartner, und bei den ersten CIATs besonders im Celler Landgestüt seit 2011 gern gesehener Richter und Sprecher.

Wir verneigen uns voller Dankbarkeit

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Foto: privat